Bestehend aus 3 Elementen: Weißwein, Mineralwasser und Aperol. Es ist der am meisten erwartete Moment eines jeden Tages in einem Hausbooturlaub.
Und hier, vor unserem Bug, der Anlegesteg. Der Tag geht zu Ende, es ist ungefähr 6 Uhr abends. Nach dem man in der Sonne gelegen, ein wenig Schwimmen gegangen, ein kleines Mittagessen auf der Flybridge unseres Hausboots vorbereitet, eine Radtour und Einkäufe gemacht hat, ist es Zeit, den Rhythmus zu verlangsamen. Die plaudernden Stimmen werden leiser und die Freunde gehen unter Deck um Duschen zu gehen.
Es ist fast Zeit für einen langersehnten APERITIF, die weltweite Tradition, die in Italien geradezu wettbewerbliche Ausmaße annimmt. Jeder Veneter wird, falls Sie ihn nach seiner Meinung zum Aperitif befragen, sagen, dass wir im Veneto Weltmeister darin sind.
Der Eine trinkt gerne einen Wein, der Andere bevorzugt ein Bier, wieder Andere mögen lieber einen Gin Tonic: je nach Ursprungsdorf. Aber eins ist unfehlbar, wenn ein Veneter an Bord ist, wir dieser, wie ein Zauberer aus seinem Zylinder, die 2 heiligen Flaschen hervorholen, die rot und orangefarben sind. Diejenigen, die diese Flaschen nicht kennen, und ich versichere Ihnen: es gibt noch Einige, betrachten Diese mit einem Gemisch von Neugier und Argwohn.
Doch dann wird nicht weiter gezögert. Von der Küche an Bord geht man nach oben auf die Terrasse mit Aussicht des Bootes, in zufälliger Reihenfolge: 8 gedrungene und stabile Gläser (sie dürfen nicht umkippen), Chips und Knabbereien, der Kapitän nimmt auf dem breitesten und bequemsten Sitz Platz, dann die Musik, die sanft beginnt und dann lauter wird.
Es ist nicht nur Zeit für eine Happy Hour… es ist Zeit für einen Spritz!
Das Gemisch besteht aus 3 Elementen:
- Prickelnder Weißwein (am besten Prosecco),
- Wasser mit Kohlensäure (am besten Selzer)
- Aperol, oder Campari (die Puristen bevorzugen den „Bitter“). Zu 3 gleichen Teilen, ein Stückchen Zitrusfrucht, Eiswürfel.
Dieser Zaubertrank, der Spritz, ist sehr geliebt und geschätzt und ist hier im Veneto Kulturerbe.
Wir können nicht versäumen der Geschichte Tribut zu zollen, denn der legendäre Name „Spritz“ ist von österreichischer Abstammung und geht auf die Zeit der österreichischen Herrschaft im Veneto im achtzehnten Jahrhundert zurück. Damals konnten die Österreicher nämlich an dem sehr alkoholreichen Wein keinen Gefallen finden und verdünnten diesen, indem sie Sprudelwasser hineinspritzen (daher „Spritz“, vom Verb „spritzen“).
Eine sehr evokative Anekdote, wenn nicht allein der Gedanke daran, Wein zu verdünnen, zum Schaudern wäre. Zumindest in unserem Gebiet.
Aber wie es manchmal so kommt, der ahnungslose Wahnsinn wird zum unbeabsichtigten Genie. Und im Schatten des Glockenturms von San Marco hat sich diese Genialität angewurzelt.
Der hoffnungsvoll erwartete Moment der Happy hour ist da, und an Bord, mit Sicht auf die Lagune die sich im Sonnenuntergang feuerrot färbt, wenn die Boote die Fahrt einstellen, ist es einfach himmlisch.
Nach 6 Uhr wird es rasch 8 Uhr, und man muss an das Abendessen denken.
Es gäbe da ein kleines Restaurant, 200m weiter vorne, nicht weit entfernt. Was meint ihr, sollen wir hingehen?
Ach weißt du, ich habe schon etliche “sfurizzi” (das erzählen wir ein anderes Mal) gegessen und auch genug getrunken; eigentlich habe ich keine große Lust darauf…
Weißt Du was? Ich würde lieber noch eine Weile hier schaukeln; trinken wir doch diese zwei Flaschen leer und gehen dann früh zu Bett. In das Restaurant gehen wir morgen, wenn wir mit dem Schaukeln aufgehört haben
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