Das MO.S.E. in Venedig besichtigen: eine Reise ins Innere des Bauwerks, das die Lagune schützt. Durch die Technologie, Ingenieurskunst und Stille eines versunkenen Riesen.
Eine ganz besondere Fahrt, um dies unsichtbare Bauwerk zu entdecken
Nicht jeder weiß, dass sich unter dem ruhigen Wasser der Lagune, die täglich von Hausbooten, Fähren und Lastkähnen durchquert wird, ein Riese verbirgt. Es ist kein Glockenturm, keine aparte, venezianische Kirche, man sieht ihn nicht einmal. Aber er ist da. Und seit seiner Inbetriebnahme 2021 hat er Venedig bereits über hundert Mal geschützt.
Das MO.S.E. – Modulo Sperimentale Elettromeccanico – ist ein Sturmflutsperrwerk aus beweglichen Fluttoren, die sich nur bei Bedarf aufrichten, um die Stadt vor Hochwasser zu schützen. Unsichtbar, unter Wasser, leise. Wenn es nötig ist, erwacht es zum Leben, hebt sich und bildet eine Stahlbarriere gegen die Meeresgewalt.
Vom Zentrum Venedigs zum Kern der Maschine
Unsere Fahrt beginnt in Marghera an Bord eines Bootes. Wir überqueren den Giudecca-Kanal und fahren am Markusdom, der Riva degli Schiavoni und den Gärten vorbei. Auf dem Deck werden die einlaufenden Megajachten, die Hochzeit des Jahres und die Goldreflexe der Stadt kommentiert.
Wir lassen die mondänen Schauplätze hinter uns und legen an einer künstlichen, anonymen Plattform an. Hier beginnt unsere Entdeckungsreise. Ein niedriges, graues, schmuckloses Gebäude empfängt uns in einer einzigartigen Atmosphäre. Wir betreten den Kontrollraum, wo Techniker und Ingenieure Dutzende von Bildschirmen überwachen. Wie in einem Science-Fiction-Film: zwischen Grafiken, Karten und Schaltern, die bereit sind, den „Riesen“ zu aktivieren.
Im MO.S.E.: zwischen Stahl, Kabeln und dem Meer
Wir steigen in die Tunnel, 25 Meter unter dem Meeresspiegel, hinab. Dort hält uns nur Druckluft am Leben. Es gibt keinen Ausgang, nur Ausgleichskammern für Taucher und wir hoffen, dass sie niemand je benutzen wird. Hier befindet sich das Herzstück des MO.S.E. zwischen Ventilen, Sensoren, Rohren und riesigen Scharnieren.
Man sieht fast nichts. Aber man spürt alles. Als wenn man unter einem riesigen Vorhang stünde und wartete, dass er sich hebt. Über uns, verborgen im Meer, schlummert ein freundliches Ungetüm. Wenn der Befehl „ALZA” (Hoch) kommt, heben sich seine Tore in weniger als 30 Minuten und sperren fast 2 Kilometer Meer ab. Wie 2019, als das Meer versuchte, alles mit sich zu reißen.
Ein venezianisches Meisterwerk, das es zu kennen und zu erinnern gilt
Seitdem ist MO.S.E. 139 Mal in aller Stille in Aktion getreten. Es hat Venedig und alle Inseln der Lagune geschützt. Niemand sieht es in Aktion, aber viele sind ihm dankbar. Ein Bauwerk, das Zukunft und Vergangenheit verbindet: ein Meisterwerk italienischer, größtenteils venezianischer Ingenieurskunst, das inmitten von Kontroversen und Träumen entstand und heute endlich Realität ist.
Wir kehren mit einem neuen Gefühl an die Oberfläche zurück. Niemand bemerkt die Megajachten. Wir haben etwas Bedeutenderes gesehen: eine unsichtbare Maschine, die eine einzigartige Stadt schützen soll. Etwas Verborgenes, aber Wesentliches.
Hausboat und Lagune: eine andere Perspektive
Eine Hausbootfahrt ist auch dies: über ein Bauwerk zu fahren, das man nicht sieht, das aber da ist. Über das Wasser der Lagune zu gleiten und zu wissen, dass unter uns ein außerordentliches technisches System liegt, das still für alle arbeitet.
Warum also nicht genau hier beginnen? Bei diesem verborgenen Wunder, dieser unter Wasser liegenden Barriere, die jeden Tag über Venedig wacht. Mit dem Hausboot können Sie nicht nur sichtbare Landschaften entdecken, sondern auch unsichtbare Geschichten, die nur wenige kennen und die die Lagune so einzigartig machen.
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