Warum wird sie so genannt? Was will die schwarze Katze? Warum ist der Teufel an diesen Ort gebunden? Entdecken Sie dies, und Vieles mehr, auf einer Fahrt mit dem Hausboot im Herbst.
Einer der besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe: eine Kreuzfahrt auf einem Hausboot nach dem Sommer zu machen, weit weg von den Touristenmassen, die die Region Veneto während der Urlaubszeit überfüllen. Jetzt kann man sich endlich auf andere Attraktionen konzentrieren: die Zeit für das Schwimmen und das Sonnenbaden an den Stränden ist vorüber…nun ist es Zeit, die weniger bekannten Ecken zu entdecken, und die dazugehörigen Legenden. Man benötigt eine Windjacke, manchmal auch eine Regenjacke. Aber die Farben die man sieht, wenn sich die Herbstzeit nähert...ist einfach ohne Gleichen. Am Morgen ist die Luft noch etwas frisch, man bekommt davon Lust auf eine schöne Tasse heißen Kaffee, aber dann, wenn die Sonne hoch in den Himmel steigt, kann man noch kurze Ärmel tragen. Sonnencreme und einen Hut muss man jedenfalls immer tragen, auch im September.
Wir haben Zeit, die kleinen versteckten Gebiete der Lagune von Venedig zu besichtigen. Ich habe von einer Legende gehört, die Torcello, eine der berühmtesten Inseln der venezianischen Lagune, mit einem Geheimnis umhüllt. Ich habe diesen Ort während meiner vorherigen Hausboot-Ferien nie aufgesucht. Gut, nun ist die Zeit gekommen, dass ich es tue. Ich bummle auf dem kleinen Platz von Torcello herum, nachdem ich nicht weit vom Glockenturm angelegt habe. Im Sommer ist es hier sehr überlaufen; aber heute sind nur wenige Spaziergänger zwischen der Kathedrale und dem Tempel unterwegs. Die Fundstücke aus Marmor, die während der Jahrhunderte entdeckt wurden, verzieren heute die Gärten, die Alle in Blüte stehen: Ich hatte keine Ahnung, dass die Gärten am Ende des Sommers noch blühen; da ist wirklich ein unerwarteter Anblick. Aber ich lasse den kleinen Platz hinter mir; vielleicht später, wenn ich zurückkomme, gehe ich den Glockenturm hinauf um den “stravedamento”, (das „weiter-über-sehen“) zu genießen, das ist jenes Phänomen, wobei man bei einem klaren, wolkenfreien Himmel von der Lagune bis hin zu den Dolomiten sehen kann. Nie wird man im Sommer so einen Himmel. Nach einem kleinen Spaziergang, entlang dem internen Kanälchen der die Insel durchquert, sehe ich dort drüben das, nachdem ich gesucht habe. Eine kleine Steinbrücke, schmal und fast unbedeutend… so schmal, dass… wird sie es wohl aushalten, wenn ich darüber laufe? Nun, in Anbetracht der Tatsache, dass sie nach mehreren Jahrhunderten noch steht, wage ich es. Gerade als ich auf der Brücke stehe, jagt mir ein Windstoß der frischen Abendbrise einen Schauer den Rücken hinunter, langsam beginnt die Abenddämmerung. Eine schwarze Katze, nicht weit von mir, beobachtet mich inquisitorisch. Man merkt, dass er hier wohnt. Er scheint diese Brücke schon seit ewiger Zeit zu überwachen. Ich verstehe, dass er derjenige ist, den ich suche; er, der hier, vom Teufel persönlich beauftragt, dem Pfand der sieben Seelen auflauert, die ihm die Zauberin Ester seit den Zeiten der österreichischen Besetzung noch schuldet. Ester war eine Zauberin und eine Hexe, die mit dem Schlimmsten aller Bürger eine Abmachung getroffen hatte; er gewährte den Seelen einer adeligen Dame und einem jungen Soldaten, sich im Jenseits, nach deren Ableben, wieder zu vereinigen. Aber die Hexe bürgte nicht für den Pfand. Daher ist die Teufelsbrücke noch zum heutigen Tag, von des Teufels persönlichen Vertreters bewacht, der all Diejenigen kontrolliert, die dieser Brücke zu Fuß überqueren, ob Diese wohl das lange erwartete Pfand darstellen. Ich hoffe, ich bin nicht das Pfand… vielleicht ist es doch besser wenn ich von der Brücke heruntersteige. Ich verabschiede mich respektvoll von der Katze und begebe ich zurück zu meinem Hausboot, wo mich eine besonders ruhige und erholsame Nacht unter der kühlen Herbstbrise erwartet.
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